Aus dem Unternehmertum schöpfen Norbert Rethmann Unternehmer Herausforderungen annehmen | | Unternehmerisch handeln | Rahmenbedingungen schaffen Bereits Mitte der 60er Jahre wurde mir deutlich, welche Umbrüche auf dem Sektor der Entsorgung durch Rahmen- bedingungen des Gesetzgebers, durch Privatisierung auf den Markt zukommen würden. In mir reifte die Erkenntnis, dass soziale Marktwirtschaft nur durch Gestaltung der Rahmen- bedingungen für den Wettbewerb umzusetzen ist. Das Tätigwerden des Staates sollte sich darauf beschränken, Ordnungssysteme durch Gesetze zu schaffen und konsequent zu kontrollieren. Noch viel zu viele Aufgaben werden heute unmittelbar durch den Staat erledigt, die im Rahmen einer konsequenten Aufgabendelegation viel vernünftiger durch Privatunternehmen durchgeführt werden könnten. Subsidiarität und Marktwirtschaft Die soziale Marktwirtschaft, wie sie von Ludwig Erhard, Walter Eucken und Konrad Röpke entwickelt wurde, hat die Subsidiarität als Prinzip. Der Staat greift ein, wenn sich eine Person, eine Familie nicht mehr helfen kann. Der Staat leistet nur dann selber Dienst, wenn Private am Markt diesen Dienst nicht leisten können oder wollen. Nur so bleibt der Staat wirklich handlungsfähig. Nur so ist ein Staat wirklich stark. Leider wird dieses Prinzip der sozialen Marktwirtschaft von vielen in der Bundesrepublik nicht mehr verstanden. Das umfassende Eingreifen des Staates hindert die Bürger mehr, als es schützt. Eigeninitiative wird zu wenig gefördert und gefordert. Die Subsidiarität erfordert Eigenverantwortung und Eigeninitiative sowie das Ehrenamt. Leider bieten die Sozialsysteme den Menschen keine Sicherheit mehr für heute und morgen. “Verantwortung übernehmen, unternehmerisch handeln.” Zur Subsidiarität gehört, dass wir uns in der Wertediskussion in Toleranz vor den Andersdenkenden auf unsere Wurzeln, auf unsere Grundwerte besinnen. Die Zehn Gebote haben bis heute an Aktualität nichts verloren. Die Frage “Kann ich mein tägliches Tun mit meinem Gewissen verantworten?” führt zu Nachdenklichkeit und Rückbesinnung. Ich zitiere hier gerne aus der Bergpredigt: “Alles, was Ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie.” Dazu muß die Familie in Verantwortung für die Kinder, aber auch für die ältere Generation wieder stärker in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt werden. Gerade wir als Unternehmer sind aufgerufen, durch Übernahme von Verantwortung an der Lösung mitzuwirken. Als Unternehmer und Christ gilt für mich persönlich der Leitsatz: “Verantwortung übernehmen, unternehmerisch handeln.” |