Wie es gelingen kann...

Prof. Dr. Clemens Dölken O.Praem. (Wirtschafts- und Sozialethiker)
 
   [Auszug]

Die Gesellschaft verändern

Christliche Ethik hat ihr Maß und ihr Ziel immer darin, ob und wie weit es ihr gelingt, die Gesellschaft zum Besseren zu verändern. Dabei geht es um den Menschen in seinen gesellschaftlichen und existentiellen Bezügen – in einer Verantwortung vor Gott und den Menschen. Diesem Gestaltungsanspruch kann aber nur gerecht werden, wer die Welt von heute als Bestandteil von Gottes guter Schöpfung begreift und ihre Funktionszusammenhänge mit Hingabe zu ergründen versucht. Es geht eben nicht darum, die Welt bloß möglichst zutreffend zu verstehen, sondern vielmehr im Licht des Glaubens die Welt so zu erklären, dass man sie gerechter und insofern besser gestalten kann. Das entspricht dem Postulat des Philosophen und Wirtschaftsethikers Karl Homann “Erklärung zwecks Gestaltung”.

Ethik braucht Sachverstand

Gemeinwohl gestaltet sich in der modernen Welt mit einer anonymen und komplexen (zugleich demokratischen) Weltgesellschaft anders als zu früheren Zeiten – nicht schlechter, nicht unmöglich, aber anders. Um der Menschen willen muss die gute Absicht aller Menschen guten Willens mit dem erforderlichen Wissen und den geeigneten Wegen bzw. den Erkenntnissen der modernen Wirtschafts- und Sozialwissenschaft zusammengebracht werden, getreu einem Zitat des damaligen Kardinals Josef Ratzinger: „Wir brauchen heute ein Höchstmaß an wirtschaftlichem Sachverstand, aber auch ein Höchstmaß an Ethos, damit der wirtschaftliche Sachverstand in den Dienst der richtigen Ziele tritt und seine Erkenntnis politisch vollziehbar und sozial tragbar wird.“ Diese ökonomische bzw. sozialwissenschaftliche Kompetenz wollen wir dem Ziel dienstbar machen und dazu mit der christlichen Sozialethik / der katholischen Soziallehre verbinden.

Norbert als unternehmerisches Vorbild

Der hl. Norbert ist genau der richtige sinngebende Heilige für unsere Initiative. Es geht um die gerechte Gestaltung unserer modernen Gesellschaft aus einem angemessenen Verständnis der Funktionszusammenhänge (besonders der ökonomischen) eben dieser Gesellschaft heraus. Das ist das Thema der Sozialen Marktwirtschaft. Zugleich gilt es aufzuzeigen, wie wichtig dafür beispielhaftes christliches Unternehmertum sein kann und daß dieses gerade für die junge Generation eine immer wieder neu zu entdeckende neue Chance bietet. Dabei geschieht zugleich ganz wesentlich das, was im guten Sinne „Mission“ in unserer Zeit sein kann.

Mit Unternehmergeist verändern

Norbert ist ein Vorbild für die Situation unserer Zeit, in der es an Unternehmergeist und an Verständnis für Unternehmertum in unserer Gesellschaft so oft mangelt. Norbert steht zugleich seit seinem Bekehrungserlebnis dafür, wie sehr es aus christlichem Glauben und Vertrauen heraus möglich ist, beherzt an die Veränderungen dieser Welt heranzugehen. Und ebenso gleichzeitig steht er dafür, dass ein erfolgversprechendes Wirken nur möglich ist, wenn man geeignete organisatorische Strukturen bzw. Institutionen zur Gestaltung der Gesellschaft heranzieht, d.h. in unserer modernen Wirtschaftsgesellschaft insbesondere anreizkompatible Rahmenbedingungen der Wirtschaft und der Sozialsysteme schafft.

Die vollständige Konzeption finden Sie hier als PDF-Datei zum downloaden