Arbeitsforum Sozial- und Wirtschaftsethik
Theorie- und Praxis-Dialog

Ausgangsbasis

Die aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Probleme in Sachsen-Anhalt wie in Deutschland insgesamt fordern uns heraus: Menschen zweifeln an unserem modernen Wirtschaftssystem, manche drohen sogar an ihrer Lage zu verzweifeln. Aus dieser Situation muss – besonders um der Jugend willen – ein Ausweg gefunden werden. Dazu tragen wir bei. Dafür suchen wir Partner.
Aus unserer mehr als 15-jährigen Arbeit in Magdeburg haben wir viele praktische Erfahrungen gewonnen. Christliche Überzeugung und gesellschaftliche Verantwortung verbinden wir in einem umsetzungsorientierten theoretischen Konzept.
Das führt zum Profil eines Theorie- und Praxis-Dialoges.

Grundidee:

Wir streben nicht eine alles Wissen umfassende und alle Verästelungen einbeziehende Problembeschreibung an, sondern es geht uns vor allem um eine zielorientierte Problemstrukturierung:
Wie muss ich ein Problem strukturieren, um es zu lösen?
Bei gleichzeitigem Vorliegen gemeinsamer und konfligierender Interessen heißt das:
Wie können wir die gemeinsamen Interessen realisieren? Wir suchen keine unproduktiven Kompromisse, sondern wechselseitig vorteilhafte Lösungen.

Beispiele:

Projekt "Rationalisierung statt Rationierung – Anreizsteuerung im Gesundheitssystem" sowie "Der Gesundheitsmarkt als Wachstumssektor". Hier sollen von allen beteiligten Seiten (Krankenkassen, ärztliche Vereinigungen, Krankenhäuser, Pharmaindustrie, Apotheker, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter) dauerhaft tragende und wechselseitig vorteilhafte Reformvorschläge erarbeitet werden. Praktiker finden praktische Lösungen.

Die verschiedenen Modelle zur Beseitigung der strukturellen Arbeitslosigkeit im unteren Lohnsegment (zum Beispiel: Kombi-Lohn, "Magdeburger Alternative", u.a.) sollen ohne Publizitätsdruck zwischen Theoretikern und Praktikern erörtert und auf Vor- und Nachteile sowie ihre Harmonisierungsfähigkeit abgeklopft werden. Dieser Aufgabe stellen wir uns unvoreingenommen und parteipolitisch neutral.

Stichpunkte des Programms Sozial- und Wirtschaftsethik:

Sozialethik: Diskurs und Konsens über die Ziele und die Rahmenordnung unserer Gesellschaft

Wirtschaftsethik: Umsetzungsorientierte Diskussion über die konkrete Ausgestaltung sozialer und wirtschaftlicher Institutionen

Ansatz: Angewandte Wissenschaft

Soziale und wirtschaftliche Ziele sind auf dem Stand der modernen Sozialtheorie und Ökonomik miteinander zu verbinden.

Kennzeichen: Umsetzung

Im Dienst der Gesellschaft: Wir wollen im Sozial- und Wirtschaftsbereich zu einem höheren Grad der Umsetzung beitragen.

Methode: Lösungsorientierung

Strategische Ausrichtung: Erarbeitung lösungsorientierter Problemstrukturierungen, Steuerung und Monitoring der Schnittstellen zur Abstimmung der Teilsysteme von Wirtschaft und Gesellschaft.

Ziel: Zukunftsfähigkeit steigern

Ethisches Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft unter Bedingungen des Wettbewerbs befördern. Zukunftsfähigkeit möglich machen unter den Bedingungen der Moderne. Institutionenökonomik aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Verstehen, um zukunftsfähig zu gestalten.


Kontakt:

SUBSIDIARIS - Hilfswerk für Kirche und Gesellschaft e.V.
Ottenbergstr. 15, 39106 Magdeburg
Tel.: 0391 / 66 24 7-12
Fax: 0391 / 66 24 7-20
Web: http://www.subsidiaris.de/
E-Mail: hilfswerk@subsidiaris.de

Geschäftsführer: Prof. Dr. Clemens Dölken O.Praem.
Koordinatorin Sozial- und Wirtschaftsethik: Andrea Leinenbach

Zitate:

Papst Benedikt XVI.:

"Wir brauchen heute ein Höchstmaß an wirtschaft- lichem Sachverstand, aber auch ein Höchstmaß an Ethos, damit der wirt- schaftliche Sachverstand in den Dienst der richtigen Ziele tritt und seine Erkenntnis politisch vollziehbar und sozial tragbar wird."

"Eine Moral, die dabei die Sachkenntnis der Wirt- schaftsgesetze übersprin- gen zu können meint, ist nicht Moral, sondern Moralismus, also das Gegenteil von Moral".

Prof. Dr. Dr. Karl Homann, (Wirtschaftsethiker):

"Wettbewerb ist soli- darischer als teilen - unter geeigneten Rahmen- bedingungen!"

"Der systematische Ort der Moral ist die Rahmen- ordnung."

Prof. Dr. Clemens Dölken O.Praem.,
(SUBSIDIARIS e.V.):

"Mehr Eigenverantwortung in den sozialen Sicher- ungssystemen muss auf richtige Anreizstrukturen treffen. Es ist ein Gebot der sozialen Verant- wortung, menschlicher Not vorzubeugen und sie nicht bloß zu lindern."